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Mein Leben auf zwei Rädern

von Alfred Joch



Mein Leben auf zwei Rädern

Motorradlgschichtln Teil 8

Über mein Verhältnis zu materiellen Dingen




Ich liebte meine MC50 , vorallem weil sie zu leben schien. Am Meisten liebte ich sie, wenn sie wieder einmal das Spiel vom ablegen diverser Bestandteile spielte - das hatte was erotisches an sich, wenn erotisch im Sinne von rot vor Ärger verstanden wird! Ich freute mich immer wieder wenn ich von Hainburg kommend in Schwechat feststellen musste, dass der Schalthebel des dreigang Getriebes irgendwo zwischen hier und Deutsch Altenburg herumkugeln muss. Ist Ursuper im viel zu lang übersetzten Dreier bei der Ampel weg zu eiern, wenn der Typ neben dir auf der Zapp wegzipt wie von der Tarantel gestochen. Aber ich werd dafür noch böse Rache an den Zapps nehmen, denn das ist nicht Fair!
Auch meine Freunde lernten meine MC zu lieben, vor allem der Sepp. Denn dem massierte die MC einst ganz zart die Finger. Daran erinnert er sich heute noch. Muss auch was mit Erotik zu tun gehabt haben. Wieder einmal spielte die MC dieses schöne Spiel. Diesmal in Form von "Ich verliere meinen Haltebolzen der hinteren Bremstrommel". Einmal zart auf die Fußbremse gestiegen, schon drehte sich die Bremstrommel mit dem Hinterrad bis - ja, sich mörderische Bremswirkung einstellte. Irgendwann war das Bremsseil aufgewickelt und dann meinte der Nippel vorne beim Bremsebel: "Ich will nich mehr mitspielen!", und das ausgefetzte Seil steichte über Sepps Finger der sich unter der Sitzbank festhielt. Ein autoerotisches Erlebnis der Sonderklasse, zwar nicht für mich aber fürn Sepp. Mir klingen heute noch die Ohren so brüllte er vor Geilheit.
Nur beim Michl bin ich mir nicht so sicher ober meine MC wirklich liebte, obwohl sie ihm auch mein schräges Weltbild vermittelte. Aber ich kann nichts dafür. Hätte er mich nicht bei deisem Sauwetter genötigt ihn zu seiner Angebeteten zu führen! Auf dem Weg dorthin mussten wir auf der Leberstasse bei der SGP die Eisenbahnschienen kreuzen. Ist irgendwie ein äusserst erhebendes Gefühl, wenn bei zirka 80 Kaemha auf einmal urplötzlich der Bock unter dir weg ist. Dauert ur lange bist du am Asphalt auf der Forelle landest. Ich neheme daher für mich in Anspruch die Gummiball-Theorie zu erfunden zu haben. Aber natürlich kann es sein, dass in einem Paralleluniversum ähnliche entstehungsgeschichtliche Ereignisse stattgefunden haben und auch einen Herrn Zonko, seines ZeichensReitwagler, nicht verschont haben. Die Gummiball-Theorie besagt folgendes, dass wenn ein Auftutteln unvermeidbar ist, so wie es in meinem Fall von 80 Kaemha schnellen bocklosen, 80 cm hoch in der Luft herumsurfens der Fall war, was ja meistens mit einem Gipsverband im Lorenz-Böhler endet, sich nur mittels autosuggestion vorsagen musst: "Ich bin ein Gummiball, ein elastischer Gummiball und zum Wesen eines Gumiballes gehört es, dass er auf harten Oberflächen lustig herumhüpft. Ich bin ein Gummiball und mir kann nichts passieren!" In Anwendung dieser, in zehntel Sekunden erstellten Theorie, war es nur logisch, dass uns nichts passierte, aber ich verstehe trotzdem einiges nicht: Dass es auch nur einen Menschen geben konnte der meine MC nicht liebte! Warum der Michl so böse auf mich war, wo doch meine geniale Gummiball-Theorie wirkte. Warum der Michl zu Fuss weitergehen wollte. Warum der Michl noch immer zu seiner Blume wollte, wo er doch jetzt so dreckig und abgefetzt ausschaut! Aber das ist eine andere Geschichte und die gibt es hier zu lesen.