Mein Leben auf zwei Rädern
von Alfred Joch
Mein Leben auf zwei Rädern
Motorradlgschichtln Teil 9
Unser Leben mit Blumen
Damals waren alle Biker noch Naturburschen. Heutzutage kann jeder Schickimicki eine Bike schnell bewegen. Aber damals verbogen sich die Dinger im Fahrtbetrieb wie die Gummiwurscht eines Kiberers. Somit war es nicht verwunderlich, dass wir von unsrer Blumen umschwärmt waren wie die Bienen. Seltsam war es daher nicht, dass wir damals nicht zum Stich kamen, denn ich kann Bienen auch nicht leiden.
Alle unserer Mädels hießen damals Gabi, bis auf Gaby die hieß nämlich Gaby. So kam es, dass eine Gabi das ständige hinten mitfahren satt hatte. Sie wollte unbedingt selbst den Gasgriff würgen. Welch eine Frau! Nicht nur wegen der grossen Ti... äh tiefen Ehrfurcht vor motorisierten Zweirädern. Also Kupplung hier, Bremse da und Gas eh kloar. Am Parkplatz vom Simmerringer Sportplatz - jawoll, jenem SC-Simmerring, der damals in der obersten Liga spielend, die Grün-Weissen immer in die Pfanne ghaut hatte, zumindest zu Hause, manchmal, einmal - wurde die Koordination und der geschmeidige Bewegungsablauf der Bedienungselemente geübt. Funzt ja! Also auf in den Kampf. Da man ja Gentleman ist, schickt man eine Lady nicht allein in die Wildnis. Hinten draufsitzend und über die Schulter schauend, war der Ausblick ein Erhebender! Auch die händische Prüfung der Geschmeidigkeit der Bedienungselemente war zufriedenstellend! Wo soll man sich denn da bei dem Holz vor der Hüttn anhalten? Als wir so geschmeidig dahinrasten, kam uns ein Bürgerkäfig entgegen. Platz genug um mit plus zwei Kilo durchzustechen. Aber trotzdem (Hallo Gentleman) : "Ganz ruhig geradeaus weiter fahren", hörte ich mich sagen. Am Ende der Fahrstunde kam dann das Geständnis:"Hearst Fred, also wia ma des Auto entgegenkumma is, hob i de Augn zua mochn miassn." Trotz aller Geschmeidigkeit war das die letzte Fahrstunde die ich gab!
Aber das ist eine andere Geschichte und die gibt es hier zu lesen.